RokiG2050: BF2020 Begleitforschung Energiewendebauen – Modul Gebäude
Die neue Wissenschaftliche Begleitforschung Energiewendebauen (BF EWB) ist zum 01.10.2020 gestartet. Insgesamt vier Konsortien werden die inhaltlichen Schwerpunkte der Forschungsinitiative Energiewendebauen auswerten, vernetzen und weiterentwickeln.
Die Module der wissenschaftlichen Begleitforschung Energiewendebauen sind je einem der folgenden Schwerpunkte zugeordnet:
- Modul I: Monitoring, Dokumentation, Vernetzung und Wissenstransfer
- Modul II: Gebäude
- Modul III: Quartiere
- Modul IV: Digitalisierung
Das Konsortium für die Begleitforschung des Moduls II: Gebäude adressiert mit dem Vorhaben „Roadmap für einen klimaneutralen Gebäudebestand 2050“ (RokiG2050) die zentralen Fragestellungen zur Erreichung des klimaneutralen Gebäudebestands in Deutschland. Dies sind die Gebäudesanierung, der Neubau als Innovationstreiber, der smarte Gebäudebetrieb und die Systemintegration des Einzelgebäudes in das Gesamtsystem.
Projektinhalte
Aufbauend auf den Forschungsergebnissen der Gebäudeprojekte im Bereich Energiewendebauen (EWB), werden Querauswertungen mit forschenden Analysen ergänzt und mit den Projekten gespiegelt. Zu den Highlights der Querauswertungen gehören eine vielschichtige Clusterung der Projekte, ein Glossar zur Vereinheitlichung von Begrifflichkeiten aus dem Bereich der energieeffizienten Gebäude sowie Indikator- und Benchmarklisten für Gebäudeparameter. Für den Bestand werden ganzheitlich optimierte Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen für verschiedene Gebäudetypen und Fahrpläne für deren Umsetzung entwickelt. Im Vordergrund stehen in diesem Rahmen innovative Zukunftskonzepte, die Entwicklung robuster Gebäudeenergiekonzepte gegenüber dem Nutzerverhalten und ökonomischen Randbedingungen sowie die Untersuchung der Suffizienz von Nutzern im Gebäudesektor. Im Neubaubereich steht die Identifikation und Aggregation innovativer und kostengünstiger Lösungen im Vordergrund. Energetische Potenziale von smarten Gebäudetechnologien und -regelungen werden quantifiziert und bewertet sowie eine Lastprofildatenbank für unterschiedliche Verbrauchsarten und Gebäudetypen erstellt. Flexibilitätspotentiale und netzreaktive Gestaltungsmöglichkeiten für Einzelgebäude werden in Abhängigkeit des Gebäudetyps und der urbanen Struktur ermittelt. In allen genannten Bereichen müssen unterschiedliche Akteure einbezogen werden, weshalb relevante Akteure und deren Rollen identifiziert und akteursgruppenspezifische Erfolgsfaktoren und Hemmnisse untersucht sowie die Ergebnisse in einer Akteurslandkarte dargestellt werden. Aufbauend auf den quantifizierten Einsparpotentialen aller Kernbausteine wird mittels Szenarienbetrachtung der gesamte deutsche Gebäudebestand und dessen Einsparpotentiale modelliert. Die gewonnenen Ergebnisse werden durch Webvisualisierungen den Projekten sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Der Wissenstransfer aller Ergebnisse dieser Begleitforschung geschieht ergänzend durch Veranstaltungen und Medien. Hierzu zählen vor allem Projektleitertreffen, Fachartikel(reihen) und Online-Seminare.
Enge Zusammenarbeit mit den anderen Modulen der BF EWB
Viele Schnittpunkte ergeben sich zwischen RokiG als Modul II und den anderen Modulen, weshalb eine enge Zusammenarbeit angestrebt wird. Neben der gemeinsamen Abstimmung mit dem Projektträger Jülich (PtJ) sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) werden Austausch und Zusammenarbeit auf allen Ebenen im Rahmen folgender Themen realisiert:
- Modul I: Querauswertungen, Metaanalysen, Veranstaltungen der BF, Monitoringdatenbank, Veröffentlichungen
- Modul III: Sanierungsoptionen im Einzelgebäude- und Quartieransatzes, Schnittstellen des Einzelgebäudes zum Quartier, Ermittlung von Flexibilitätsmöglichkeiten in einer urbanen Struktur
- Modul IV: Potenziale eines smarten Gebäudebetriebs, Lastprofildatenbank für unterschiedliche Gebäudenutzungen
Projektinformationen und Partner
Laufzeit: 4 Jahre
Start: 10/2020
Ende: 09/2024
Projektpartner:
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI); Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP)
Fördergeber:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK); Förderkenneziffer: 03EWB002A